Autor Don Josef Bauer |
Am Samstag, dem 15. August 2015
wurde in der Wallfahrtskirche Maria Rast in Steinerkirchen am Innbach ein
Gottesdienst gefeiert. Das Fest der Maria Himmelfahrt wurde, wie jedes Jahr mit
einer kleinen Prozession, begleitet von der Musikkapelle von Kematen am Innbach
begonnen und in der Kirche musikalisch vom Kirchenchor umrahmt. Den
Gottesdienst hielt Pfarrer Mag. Franz Benezeder.
Auf seine Einladung hin nahm ich
an der Messe teil und trat am Ende der Feier nach vorne zum Rednerpult und
hielt eine Ansprache. Ausgehend von meinem Buch lenkte ich schnell meine Worte
weg vom Buch, aber hin zum Leidensweg unseres ehemaligen Pfarrers Heinrich
Steiner. Für meine stark emotionell ausgesprochenen Gedanken, wie etwa meine
Bewunderung über diese kleine und bescheidene Kirche, sowie die Bitte an die
anwesenden Gläubigen für den Steiner Pfarrer zu beten, wurde ich mit Applaus
belohnt. Zum Abschluss zitierte ich das Gedicht: „Der Diener Gottes.“
Von Vielen mit Applaus beschenkt,
kehrte ich nach Abschluss der Feier in die Sakristei zurück. Ich stand alleine
in diesem kleinen Raum, da alle anderen schon die Kirche verlassen hatten.
Die Sakristei ist nach dem
Tabernakel in der Hauptkirche der heiligste Ort in einer Kirche. Da kam der
Obmann des Pfarrkirchenrates der Pfarre, Herr K. F. und fing an mich in einschüchternder
Art zu belehren. Er sei nicht zur Feier in die Kirche gekommen um mir
zuzuhören, da ich sicher nur gesprochen hätte, um mein Buch zu verkaufen.
Ich muss dazu sagen, dass ich mit
keinem Wort mein Buch beworben habe, sondern mit Tränen in den Augen den
Schmerz geschildert habe, welchen wohl Pfarrer Steiner in seiner Gefangenschaft
in Dachau erlitten hatte.
Schade, dass ein heiliger Ort,
wie eine Sakristei einer Kirche zum Ort einer Belehrung und Demütigung gewählt und so
entweiht wurde. Ich habe in dieser Sakristei so oft mein Ministrantengewand
angelegt, habe mit gefrorenen Fingern, Ohren und Füßen in der Kirche gestanden,
habe bei Renovierungsarbeiten unentgeltlich in 30 Meter Höhe von der Turmspitze
bis hinunter zum Mühlplatz mitgeholfen der Kirche neuen Glanz zu verschaffen.
Mein Sohn wurde hier getauft, und viele, viele Erinnerungen mehr, verbinden
mich mit dieser Kirche und mit Pfarrer Heinrich Steiner. Ich muss mich vom
Obmann, als Bürger dieser Gemeinde, als Gläubiger dieser Pfarre und als Autor
eines bescheidenen Heimatbuches beschimpfen lassen, anstatt ein kleines
Dankeschön zu erhalten.
Meine Worte wurden mir von meinem
Herz diktiert. Ich bat um Gebete für den Steiner, nicht für mich. Ich bat in meiner Rede, ihn,
den Steiner Pfarrer, als Beispiel zu nehmen im festen Glauben. Dafür wurde ich
vom Obmann des Pfarrkirchenrates mit lauter Stimme und Gesten gerügt, noch dazu
in einer Art und weise, wie vielleicht ein Lehrling, oder kleiner Junge
eingeschüchtert wird, wobei deutlich die berufliche Position, eben diejenige des Obmannes,
hervorgehoben wurde. Nur er könnte erlauben, was hier geschieht.
Diese Worte wurden durch seine aufgeregte Stimme und seiner körperlichen Nähe von mir als äußerst unangebracht empfunden.
Ich wurde vom Pfarrer Mag. Anthony mehrmals eingeladen eine der monatlichen Fatima Feiern beizuwohnen und nun auch von Pfarrer Mag. Benezeder, diese alljährliche Marienfeier mit ein paar Worten über mein Buch und Pfarrer Steiner mitzugestalten.
Diese Worte wurden durch seine aufgeregte Stimme und seiner körperlichen Nähe von mir als äußerst unangebracht empfunden.
Ich wurde vom Pfarrer Mag. Anthony mehrmals eingeladen eine der monatlichen Fatima Feiern beizuwohnen und nun auch von Pfarrer Mag. Benezeder, diese alljährliche Marienfeier mit ein paar Worten über mein Buch und Pfarrer Steiner mitzugestalten.
Nach dreissig Jahren Auslandsaufenthalt
konnte ich wieder einmal eine Messe in meiner Kirche mitfeiern, leider musste
ich ohne Dankesworte, obwohl mit viel Applaus beschenkt, mit einem bitteren Beigeschmack, meine Heimreise antreten.